Reifrock für Brautkleid

Reifrock für Brautkleid

Wenn wir an Brautkleider denken, kommen uns als erstes prinzessinnenhafte weiße Kleider mit pompös aufgebauschten Unterröcken in den Sinn. Damit das Kleid nicht langweilig an den Beinen herunterfällt, kommen kleine Hilfsmittel zum Einsatz. Eins dieser Mittel ist ein Reifrock, der dem Kleid den nötigen Schwung verleiht. Meist besteht der Reifrock für Hochzeitskleider aus mehreren Ringen.

Mit seiner stark ausgestellten Form verleiht der Reifrock optisch eine schöne schmale Taille. Viele Brautkleider kommen ohne einen Reifrock nicht aus, da dieser für den richtigen Fall des Kleides sorgt und es erst so in seiner vollen Eleganz zur Geltung kommt. Jedoch wissen viele nicht auf was sie beim Kauf eines Reifrockes achten müssen, da sie meist zu wenig von den Verkäufern darüber aufgeklärt werden.

Was ist ein Reifrock und woher kommt er?

Um uns der Frage zu widmen welcher Reifrock am besten zu einem passt, beschäftigen wir uns erst einmal mit der Geschichte des Reifrockes. Ein Reifrock ist ein aufgespannter Unterrock, der unter einem Kleid angezogen wird, um dem Kleid Form zu verleihen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Form des Reifrocks immer wieder verändert. Erstmals kam der Reifrock um 1470 in Spanien als „Verdugado“ auf.

Der „Verdugado“ wurde als Teil der Oberbekleidung getragen und wies eine Glockenform auf. Fast zeitgleich kam in Frankreich eine tonnenförmige Variante des Reifrocks in Mode. Wer sich den teuren Reifrock nicht leisten konnte, trug ersatzweise den „Weiberspeck“. Anfang des 17. Jahrhunderts verschwand er jedoch wieder aus der Mode, erlebte aber um 1715 sein Comeback in Frankreich und dem Rest Europas. Es bildete sich der „Panier“ aus, der das Kleid durch seine ausladende ovale Form sehr üppig machte.

Vor der französischen Revolution wurde der Reifrock in der bürgerlichen Mode ersetzt und überlebte nur im höfischen Bereich. Erst 1830 erlebte der Reifrock als „Krinoline“ eine Renaissance und bestand zuerst aus Rosshaar und Leinen, später aus Federstahlbändern. Die „Krinoline“ wurde nicht nur von der Oberschicht, sondern auch vermehrt von der Arbeiterschicht getragen und fand so in allen Schichten Verbreitung. Die Beliebtheit der „Krinoline“ prägte in den 50er und 60er Jahren des 19. Jahrhunderts den Begriff der „Crinolinemania“.

Um 1870 war es vorbei mit der „Crinolinemania“ und es setze sich die „Turnüre“ (frz. „Drehung“) durch. Diese bauschte nicht mehr den ganzen Unterkörper auf, sondern nur noch den Teil über dem Gesäß. Um 1888 kam der Reifrock endgültig aus der Mode und wird seither fast nur bei Brautkleidern verwendet.

Die Anzahl der Reifen beim Reifrock Brautkleid

Zunächst einmal sollte man auf die Anzahl der Ringe in einem Reifrock achten, da diese dem Kleid die nötige Stabilität verleihen. Als Faustregel gilt daher: Je schwerer das Kleid, desto mehr Ringe sollte der Reifrock haben. Ein schweres Kleid aus Satin zum Beispiel, benötigt in der Regel viele Ringe, um dem Kleid die nötige Stabilität aber auch Volumen zu geben.

Ein Kleid aus leichtem Chiffon hingegen, kommt schon mit einem Ring super zurecht. Die Wahl der Reifen richtet sich natürlich auch nach persönlichen Neigungen und der Form des Kleides. Möchte man seinem Kleid ab der Hüfte an schon Volumen verleihen, so wählt man am besten einen Reifrock mit drei oder mehr Reifen.

Sollte das Kleid eher schlicht gehalten werden und eine dezente A-Linie mit wenig Volumen haben, so reicht ein Reifen schon vollkommen aus. Ist das Kleid sehr durchsichtig oder benötigt einen Touch extra Volumen, so eignet sich ein Reifrock mit zusätzlichem Tüll oder Rüschen besonders.

Tipps zum Traumkleid und dem passenden Reifrock

Bei der Wahl des Brautkleides hat man unzählige Möglichkeiten, um sich an seinem besonderen Tag wie eine Märchenprinzessin zu fühlen. Die A-Linie ist der Klassiker unter den Brautkleidern und zeichnet sich durch eine nach unten breiter werdende Silhouette, wie beim Großbuchstaben „A“ aus.

Um dem Kleid nicht seine feine Eleganz zu nehmen, reicht ein Reifrock mit ein bis zwei Ringen vollkommen aus. Die Meerjungfrau-Linie ist sehr figurbetont und liegt bis unter die Hüften eng an. Dieses Kleid steht schlankeren Körpern ideal. Hier sollte unbedingt ein spezieller Reifrock drunter getragen werden, der kurz unter der Kniehöhe ausfächert.

Kleider im Duchesse oder- Princess-Stil fallen sehr üppig und pompös aus und benötigen dementsprechend auch üppigere Reifröcke. Mit Kleidern in diesem Stil lassen sich Problemzonen gut kaschieren und optisch eine schlankere Taille zaubern.

Worauf man sonst achten sollte

Da ein Reifrock bzw. ein Kleid mit einem eingenähten Reifrock nicht leicht zu reinigen ist, empfiehlt es sich einen Reifrock zu wählen, bei dem die einzelnen Reifen leicht herausgenommen werden können. Ansonsten könnten beim Waschen auch unschöne Rostflecken entstehen. Des weiteren bieten herausnehmbare Ringe auch die Möglichkeit das Kleid besser anzupassen, da man die Reifen bei Bedarf etwas zusammendrücken kann. Bestenfalls wählt man einen Reifrock mit Metallreifen, da diese stabil sind und nicht so schnell zerbrechen wie Plastikreifen.

 

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